Wie eine Polymerisationsleuchte die Langlebigkeit von Restaurationen verbessern kann
Ein Anwenderbericht von Dr. Rafael Beolchi
Restaurationen sollen möglichst langlebig sein. Diese Grundvoraussetzung ist aus Sicht der Anwender zuweilen nicht ohne Weiteres realisierbar. Der folgende klinische Fall aus dem Jahr 2011 schildert einen Diastema-Verschluss und verdeutlicht, wie eine adäquate Transillumination und Politur zum langjährigen Erhalt der Restauration beitragen kann.
Vor 14 Jahren stellte sich eine damals 35-jährige Patientin mit einem Diastema in meiner Praxis vor (Abb. 1). Nach den gängigen Schritten des restaurativen Behandlungsprotokolls stellte ich die Kompositrestauration für den Diastema-Verschluss mit Hilfe einer Schichttechnik und vier verschiedenen Kompositfarben her. Für die Aushärtung verwendete ich eine VALO™ Polymerisationsleuchte der ersten Generation, mit der ich immer zuverlässige, gut ausgehärtete Restaurationen erzielt habe. Das Ergebnis war ausgezeichnet und fügte sich schön in die natürliche Zahnsubstanz ein (Abb. 2).
Abb. 1 & 2: Diastema-Verschluss im Jahr 2011
Nach einigen Kontrollterminen im Laufe der Jahre (weniger als empfohlen), war 2024 eine intensivere klinische Revision erforderlich. Zu Beginn der Diagnose führte ich eine visuelle Inspektion durch, bei welcher ich einige Schmelzrisse feststellte. Dies ist durchaus normal bei einer 48-jährigen Patientin (Abb. 3). Ich hatte jedoch den Verdacht, dass eine Microleakage zwischen den einzelnen Kompositschichten entstanden sein könnte, insbesondere bei der Restauration an Zahn 11.
Abb. 3: Klinische Situation nach 13 Jahren
Da die Möglichkeiten der visuellen Inspektion relativ begrenzt sind, eignet sich der anschließende Einsatz von Transilluminationstechniken. Auch hier habe ich mich wieder auf die Familie der VALO LED-Polymerisationsleuchten verlassen. Nach 13 Jahren arbeite ich mittlerweile mit der VALO X. Dies ist die dritte Generation der ursprünglichen VALO LED-Polymerisationsleuchte. Die neue VALO X bietet nicht nur Polymerisationsmodi für die Lichthärtung, sondern auch Diagnosemodi mit schwarzem und weißem Licht sowie einige nützliche Zubehörlinsen für die Diagnostik.
Um eine einwandfreie Diagnose stellen zu können, entschied ich mich für die Transillumination mit der VALO X und der Diffusor Lens im Schwarzlicht-Diagnosemodus. Damit konnte ich fluoreszierende Partikel im Komposit erkennen und eine einfache Unterscheidung vom natürlichen Schmelz vornehmen. Zudem wurden einige schwarze Linien auf der Kompositrestauration von Zahn 11 deutlich. Dies bestätigte meinen anfänglichen Verdacht, dass zwischen den einzelnen Kompositschichten eine, wie auch immer geartete, Herausforderung vorlag (Abb. 4 & 5).
Abb. 4 & 5: Visualisierung mit dem Diagnosemodus
Anschließend wechselte ich zur TransLume Linse, um eine einfache Visualisierung potenzieller Schmelzrisse, schwarzer Verfärbungen oder Defekte mit Hilfe von orangefarbenem Licht durchzuführen (Abb. 6 & 7).
Abb. 6 & 7: Visualisierung mit der TransLume Lens
Schlussendlich setzte ich die Interproximal Lens ein, um die Zähne approximal mit ausgewogenem Weißlicht zu durchleuchten und die Visualisierung der Schmelzrisse zu intensivieren. Dieser Schritt bestätigte, dass sich die schwarzen Verfärbungen unabhängig vom Winkel immer an der gleichen Stelle befanden (Abb. 8 und 9). Folglich handelte es sich um oberflächliche Verfärbungen.
Abb. 8 & 9: Visualisierung mit der Interproximal Lens
Die konsekutive Verwendung von schwarzem, orangefarbenem und weißem Licht aus verschiedenen Winkeln eröffnete mir nicht nur eine optimale Sicht und eine präzisere Vorhersagbarkeit, sondern verlieh mir auch ein besseres Gefühl bei der Beurteilung der einzelnen Indizien. Aufgrund der guten klinischen Indikation mit lediglich oberflächlichen Verfärbungen, setzte ich für die Politur zuerst eine Jiffy™ Spin-Scheibe und anschließend einen spiralförmigen Jiffy™ Natural Komposite-Polierer ein, um einen herausragenden Glanz zu erzeugen (Abb. 10).
Abb. 10: Politur mit dem Jiffy System
Abschließend sorgte Ultradent™ Diamond Polish für ein großartiges ästhetisches Finish (Abb. 11).
Die meisten Behandler verwenden bis heute keine speziellen Gerätschaften für die Diagnose und Transillumination; eventuell kommt manchmal das Licht der Turbine zum Einsatz. Der vorliegende Fall zeigt eindrucksvoll, dass die korrekte Diagnose ein zentraler Schlüssel für den langfristigen Erhalt von Restaurationen sein kann - und damit auch für zufriedene und treue Patienten (Abb. 12). Die VALO Familie der Polymerisationsleuchten bietet nicht nur eine unübertroffene Lichthärtung von Komposits - was nach der jahrelangen Anwendung offensichtlich ist - sondern eröffnet darüber hinaus im Rahmen der Transillumination außergewöhnliche diagnostische Möglichkeiten.
Abb. 11 & 12: Finales Ergebnis 2024
Meiner Meinung nach ist es bemerkenswert, wie sich die VALO im Laufe der Jahre von einer zuverlässigen Polymerisationsleuchte zur heutigen VALO X mit diversen Lichthärtungs- und Diagnosemodi entwickelt hat. Diese Funktionen unterstützen mich signifikant bei der Herstellung qualitativ hochwertiger, stabiler und langlebiger Restaurationen. Meine Empfehlung an alle Kollegen lautet daher: Bringen Sie mehr Licht in Ihr Diagnoseprotokoll, wenn Ihre Kompositrestaurationen länger halten sollen!