Während der IDS in Köln veranstaltete Ultradent Products exklusive Experten Sessions für interessierte Zahnärzte. Den Mittelpunkt der Sessions bildeten aktuelle Anwendungsthemen, klinische Diskussionen, Behandlungsprotokolle sowie Tipps und Tricks rund um die neuesten Produktinnovationen. In entspannter Atmosphäre, begleitet von leckeren Snacks und Getränken, hatten die Teilnehmer darüber hinaus die Gelegenheit, Fragen zu stellen und praktische Erfahrungen mit den entsprechenden Produkten zu sammeln.

Die Serie der Experten Sessions fand ihren Auftakt mit Dr. Rafael Beolchi aus Sao Paulo/Brasilien. Dr. Beolchi blickt auf nahezu 20 Jahre Erfahrung in der ästhetischen Zahnheilkunde zurück und ist durch seine internationalen Vorträge und Schulungsaktivitäten bekannt. Der Fokus seiner Session lag daher auch in dem Bereich "Ästhetische Zahnheilkunde mit direkten Kompositrestaurationen: Einfacher, als man denkt!".

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Anhand des Universalkomposits MosaicTM erläuterte Dr. Beolchi das bewährte Schichtkonzept zur Herstellung natürlicher aussehender Restaurationen. Das Handling von Opazitäten und Transluzenzen basiert dabei auf verschiedenen Ansätzen.

Den opaken Dentinfarben, welche die eigentliche Farbe der Restauration bestimmen, liegt der VITA-Farbschlüssel (A1, A2, A3) zu Grunde.

Dieses System findet allerdings keine Anwendung auf die sechs transluzenten Schmelzfarben, welche die Brillanz der Restauration determinieren. Die Schmelzfarben können in zwei Gruppen mit jeweils drei Farben eingeteilt werden. Weiß, neutral und grau sind für die moderne ästhetische Zahnheilkunde am relevantesten. Weiß und neutral werden beispielsweise häufig im Dentinfarbbereich A1 bzw. bei jüngeren Menschen verwendet. Ältere Menschen haben normalerweise etwas dunklere Zähne (A3-A4). Hier eignet sich tendenziell eher eine Schmelzfarbe im Bereich der Grautöne.

Die anderen Schmelzfraben, gelblich, transparent und rötlich (Enamel Blush), werden üblicherweise als Effektfarben bezeichnet. Sie werden gerne für Restaurationen im Inzisalbereich verwendet. Andernfalls kann gelb auch als finale Schicht angebracht werden.

Ultradent Products verfolgt diese Philosophie schon lange. Sie entstand aus dem sogenannten achromatischen Verfahren nach Prof. Lorenzo Vannini, welches die Schmelzfarben nicht analog der VITA-Farben definiert. Wird in einem klinischen Fall beispielsweise die Dentinfarbe A1 verwendet, so können die Schmelzfarben für eine subtile weißliche, neutrale oder gräuliche Brillanz sorgen - abhängig vom Alter des Patienten.

Die Komplexität der Brillanz und das Spiel mit der Helligkeit sind in der restaurativen Zahnheilkunde von zentraler Bedeutung. Restaurationen bestehen nicht nur aus Dentinfarben und VITA-Farben. Das Geheimnis schöner und natürlicher Ergebnisse liegt vielmehr in der Balance zwischen der Opazität des Dentins und der Transluzenz des Zahnschmelzes. Bei unzureichender Berücksichtigung entstehen mehr oder minder sichtbare Restaurationen.

Nach diesem Konzept stellt Ultradent Products bereits seit vielen Jahren Komposits her. So werden mit Mosaic, dem neuen Universalkomposit, sämtliche Anforderungen der Anwender erfüllt. Und das auf ganz unkomplizierte und komfortable Art und Weise. Mosaic zeichnet sich durch hervorragende Handhabungseigenschaften für Front- und Seitenzahnrestaurationen aus. Bislang bietet kaum ein anderes Komposit für beide Indikationen solche idealen Modellier- und Formgebungseigenschaften.

Außerdem weist Mosaic eine ausgezeichnete, dauerhafte und überdurchschnittliche Glanzbeständigkeit auf. Generell müssen Komposits alle ein bis zwei Jahre nachpoliert werden, während der Glanz bei Mosaic deutlich länger anhält.

Der Mosaic Farbschlüssel ist aus Komposit gefertigt. Damit kann die finale Farbgebung schnell, einfach und exakt bestimmt werden. Eine Seite des Farbschlüssels besteht aus Kompositmaterial. Die Effekte der Transluzenz werden durch die gegenüberliegende Seite dargestellt, welche das Komposite in Kombination mit einer Schicht Schmelz Neutral (Enamel Neutral) zeigt.Mosaic Shade guide

Mosaic ist in Singles oder Spritzen erhältlich, welche speziell das Risiko der Kontaminationen reduzieren.

Mosaic Cover 2017

Für Dr. Beolchi persönlich ist Mosaic immer dann das favorisierte Material, wenn es um universelle Anwendungsmöglichkeiten, einfache Handhabung und zuverlässige Materialeigenschaften geht.

 

Fragen & Antworten:

 

F: Ist es empfehlenswert, verschiedene Dentinfarben zu schichten?

A: Abhängig von der ursprünglichen Zahnfarbe bzw. der Restaurationsklasse ist das möglich. Rein biologisch gesehen gibt es nie eine 100%ige, festgelegte Regel. Für manche Restaurationen der Klassen III und IV verwende ich zwei Farbtöne. Für andere wiederum verarbeite ich bis zu drei Farben, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Im Rahmen von Klasse V Restaurationen wird nur eine Dentinfarbe gewählt.

Der Schlüssel liegt nicht ausschließlich in der Einhaltung strenger Regeln und Richtlinien. Vielmehr geht es darum, Spaß an der Arbeit zu haben und mit Materialien zu experimentieren. Auf diese Art und Weise können Anwender Erfahrungen sammeln und ihren individuellen Behandlungsstil optimieren. Wie bereits erwähnt, benutze ich drei, vier oder sogar fünf Farben für Klasse I Restaurationen. Theoretisch ist das nicht notwendig. Ich persönlich bevorzuge diese Methode jedoch in bestimmten Fällen, da ich großen Spaß daran habe, die jeweils beste Lösung zu ermitteln.

 

F: Kann ein Bonding zur einfacheren Verteilung und Modellierung der Kompositschichten verwendet werden?

A: Die optimale Verteilung und Modellierung eines Komposits ist obligatorisch. Werden mehrere Dentinfarben in Kombination mit Schmelzfarben verwendet, müssen die einzelnen Schichtstärken sorgfältig kontrolliert werden; besonders dann, wenn die Schmelzfarben nicht dem VITA-Farbsystem entsprechen. Meiner Meinung nach eignet sich Mosaic auf Grund seiner einfachen Handhabung sehr gut dafür. Um die Behandlung zu vereinfachen, kann zusätzlich eine spezielle Substanz zur Anfeuchtung des Komposits verwendet werden. Dadurch wird es geschmeidiger. Viele Zahnärzte benutzen zu diesem Zweck ein Bonding. Leider ist dies einer der Hauptgründe, warum Kompositrestaurationen misslingen.

Durch den Ätzvorgang werden dem Dentin Mineralien entzogen. Es verbleiben ein Hydroxylapatit-Gerüst und freiliegende Kollagenfasern. Kollagenfasern sind nur in feuchtem Zustand nutzbringend. Andernfalls zerbrechen sie.

Um eine gute Verbindung zum Dentin herzustellen sollte das Bonding HEMA enthalten. HEMA ist ein hydrophiles Methacrylat. Wird jedoch eine hydrophile Substanz auf die finale Kompositschicht appliziert, verbindet sich diese mit der Oberfläche des Komposits und bedingt eine Farbveränderung, sobald Speisen oder Getränke, wie Kaffee oder Tee, konsumiert werden.

Bonding enthält Lösungsmittel und dringt daher in die angefeuchteten Kollagenfasern ein. Lösungsmittel sind üblicherweise Alkohol-basiert. Spatel und Instrumente werden häufig mit Alkohol gereinigt, um anhaftendes Kompositmaterial zu entfernen. Durch die Applikation eines Bondings wird das Komposit aufgelöst und die finale Schicht buchstäblich zerstört.

Daher empfehle ich nur Produkte, die speziell zum Befeuchten von Komposits geeignet sind. Diese enthalten weder HEMA noch Alkohol. Ein Produkt, das ich persönlich sehr schätze, ist Composite Wetting Resin. Mit Composite Wetting Resin erhalten die Anwender eine optimale Kontrolle über das Komposit und die verschiedenen Schichtstärken.

Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ist es wichtig, die Instrumente vor der Schichtung des Komposits gründlich zu reinigen, so dass sie frei von Bonding-Rückständen sind.

 

F: Kann Mosaic ohne Ätzen oder Bonden angewendet werden?

A: Nein, das ist nicht möglich. Die Anwendung von Mosaic folgt einem gängigen Behandlungsprotokoll, einschließlich aller Ätz- und Bondingprozesse. Darüber hinaus müssen drei Faktoren bei direkten oder indirekten Restaurationen berücksichtigt werden; nur dann ist die Herstellung zuverlässiger und langlebiger Restaurationen gewährleistet. Zuerst gilt es, eine ausgeglichene Okklusion zu erreichen. Zweitens ist ein gut diffundierter Bondingprozess unerlässlich und drittens muss eine korrekte und geeignete Lichtpolymerisation stattfinden. In diesem Rahmen geht es nicht nur darum, einen Knopf zu drücken und das Material auszuhärten. Vielmehr muss eine ideale Aushärtung tief in der Kompositrestauration erzielt werden und nicht nur an der Oberfläche.

 

F: Wie häufig sollte ein Komposit poliert werden?

A: Normalerweise sollte jährlich oder alle zwei Jahre eine Politur durchgeführt werden. Die tatsächliche Häufigkeit ist jedoch stark abhängig vom eingesetzten Kompositmaterial, von der Aushärtungsqualität sowie von den Mundhygiene-Gewohnheiten des Patienten. Meiner Erfahrung nach ist die Glanzbeständigkeit von Mosaic allerdings dauerhafter, so dass der Polierzyklus verlängert werden kann.

 

F: Welche Faktoren können zum Misslingen einer Klasse IV Restauration führen?

A: Für dass Misslingen bzw. das Abbrechen einer Klasse IV Restauration gibt es drei Hauptgründe: Erstens, eine suboptimale Okklusion, verbunden mit einer zu starken Beanspruchung des Komposits. Es ist von zentraler Bedeutung, die Bewegung zu prüfen und sicherzustellen, dass sie nicht von der Restauration beeinflusst wird. Zweitens, ein mangelhafter Bondingprozess und drittens eine ungenügende Lichthärtung. Meiner Meinung nach sollten diese drei Faktoren und Techniken detailliert überprüft werden, anstatt ausschließlich das Komposit für die misslungene Restauration verantwortlich zu machen.

 

F: Beeinflusst der Lichthärtungsprozess die Qualität der Kompositrestauration?

A: Kurz und bündig gesprochen: Ja. Eine bestimmte Energiemenge muss appliziert werden, um eine ausreichende Aushärtung des Komposits zu erzielen. Die Polymerisationsdauer hängt von der Austrittsmenge des Lichts ab. Insgesamt sind 16 Joule Licht notwendig.

Beispielsweise dauert der Aushärtungsprozess 16 Sekunden mit einer 1.000 mW/cm2- Polymerisationslampe. Bei geringerer Leistung verlängert sich die Dauer entsprechend. Auch der Abstand zwischen der Lichtquelle und dem Komposit, die Lichtfarbe und die Kollimation sind nicht zu vernachlässigen. Aus meiner Erfahrung stellt die Lichtpolymerisation ein wesentliches Thema dar, welches die Anwender eingehend kennen sollten.

 

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