- Anwenderbericht von Jacques Nicolas Grebowiec -

Die minimal-invasive, ästhetische Zahnmedizin gewinnt immer mehr an Bedeutung – vor allem im Frontzahnbereich. Gesunde, weiße Zähne spielen eine wichtige Rolle für das Selbstwertgefühl und die gesellschaftliche Akzeptanz der Patienten. Vor diesem Hintergrund fällt die Verfärbung eines oder mehrerer Zähne im Frontzahnbereich besonders auf und kann sogar psychische Auswirkungen für den Patienten haben.

Endodontische Behandlungen dienen in erster Linie dem Erhalt der Zähne und ihrer Funktion. Aus vielerlei Gründen können in diesem Zusammenhang Verfärbungen oder dunkle Stellen auftreten und die Ästhetik beeinträchtigen.

Im Frontzahnbereich ist dies besonders schwerwiegend, daher ist ein ganzheitlicher endodontischer Ansatz die Behandlungsmethode der Wahl. Dies umfasst eine endodontische State-of-the-Art Behandlung/Nachbehandlung und eine geeignete Restauration unter Berücksichtigung von Funktion und Ästhetik.

Die Ästhetik endodontisch behandelter und verfärbter Zähne kann mit Veneers oder Kronen wiederhergestellt werden. Diese indirekten Versorgungen erfordern jedoch eine umfangreiche Präparation, die wiederum zu einem Verlust der natürlichen Zahnsubstanz führt. Alternativ sollte eine Kompositrestauration in Verbindung mit einer internen Zahnaufhellung – auch bekannt als „Walking-Bleach-Methode“ – in Betracht gezogen werden. Dabei wird ein Sauerstoff freisetzendes Aufhellungsgel direkt in die verfärbte koronale Pulpakammer appliziert. Der eingeleitete Oxidationsprozess spaltet die Pigmente nach und nach auf und führt so zu einem helleren Erscheinungsbild der Zahnsubstanz.

Dieses Verfahren wird am Fall einer 27-jährigen Patientin veranschaulicht. Der Nerv von Zahn 21 war devital. Zudem wurde eine chronische apikale Parodontitis diagnostiziert, die endodontisch behandelt wurde. Im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung hatte der zuvor behandelnde Zahnarzt die Patientin über die Möglichkeit einer internen Zahnaufhellung aufgeklärt, was von der Patientin jedoch zum damaligen Zeitpunkt abgelehnt wurde.

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Ausgangssituation: Endodontisch behandelter, intern verfärbter Zahn 21

Da sie mit dem ästhetischen Ergebnis letztendlich doch unzufrieden war, stellte sie sich einige Monate später in meiner Praxis vor. Zunächst wurden die Erwartungen der Patientin ermittelt, das Behandlungsprocedere sowie die Möglichkeiten der internen Zahnaufhellung erläutert.

In Vorbereitung auf die Walking-Bleach-Methode wurde ein Kofferdam gelegt und die Zugangskavität wieder eröffnet. Das gesamte restaurative und Wurzelfüllungsmaterial wurde aus der koronalen Pulpakammer sowie 2–3 mm unterhalb der gesunden Gingiva entfernt. Die Kavität wurde gründlich gereinigt, um das Aufhellungsergebnis nicht zu beeinträchtigen. Nach der Reinigung wurde der Zahnschmelz zirkulär um die Zugangskavität mit 37%iger Phosphorsäure angeätzt, um eine Retention für die provisorische Füllung zu schaffen. Zur Förderung einer effizienten zervikalen Barriere wurden anschließend die Wurzelkanalfüllung und das umgebende Dentin geätzt. Danach wurde Peak™ Universal Bond Adhäsiv gemäß Herstellerangaben aufgetragen und eine 2 mm dicke Schicht fließfähiges Komposit eingebracht.

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Eröffnung der Zugangskavität und Entfernung des restaurativen Materials, sowie des Wurzelfüllungsmaterials aus der koronalen Pulpakammer und 2–3 mm unterhalb der gesunden Gingiva. Anschließende Wurzelkanalfüllung mit einer 2 mm dicken Schicht fließfähigen Komposits.

Ferner wurde das Aufhellungsgel Opalescence™ Endo, Ultradent Products, Inc., in die koronale Pulpakammer appliziert.

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Opalescence™ Endo Aufhellungsgel wurde in die koronale Pulpakammer appliziert und der offene Wurzelkanal wurde bis zu 2/3 gefüllt, um Platz für die provisorische Versorgung zu lassen.

Opalescence Endo enthält 35% Wasserstoffperoxid und ist in praktischen gebrauchsfertigen Spritzen erhältlich. Ein passender Black Mini™ Tip oder ein 20 ga Micro Tip ermöglichen eine schnelle und gezielte Applikation des Aufhellungsgels. Dank der idealen Präzision und des reduzierten Materialverbrauchs wird die Anwendung äußerst kosteneffektiv. Zur Überprüfung, dass sich an den Rändern der Zugangskavität kein Aufhellungsgel mehr befindet und ein guter provisorischer Verschluss gegeben ist, wird ein kleines Wattepellet über dem Aufhellungsgel platziert. Überdies sollte genügend Platz (1,0–1,5 mm) für die provisorische Versorgung gelassen werden. DIe Kavität wurde abschließend mit einem fließfähigen Komposit provisorisch verschlossen. Dieses Verfahren sollte alle 1 bis 5 Tage nach dem gleichen Protokoll wiederholt werden, bis die gewünschte Farbveränderung erreicht ist oder keine weitere vorteilhafte Entwicklung mehr feststellbar ist.

Im vorliegenden Fall wurde der gewünschte Aufhellungseffekt nach acht Tagen erreicht. Das provisorische Füllungsmaterial und das Opalescence Endo Aufhellungsgel wurden entfernt. Nach gründlicher Spülung und Reinigung der Zugangskavität wurde eine neue provisorische Versorgung eingesetzt.

Da Aufhellungsmaterialien Bondings beeinträchtigen können, beobachteten wir das Ergebnis weitere sieben Tage lang. Währenddessen konnte außerdem evaluiert werden, ob der Zahn eine weitere Aufhellung benötigt. Es stellte sich jedoch heraus, dass dies nicht notwendig war, da die Zahnfarbe stabil blieb. Daher wurde per Mehrschichttechnik die permanente Füllung mit Hilfe von Peak™ Universal Bond Adhäsiv und Mosaic™ Universalkomposit A2/A3 gelegt. Die Füllung wurde schließlich mit der VALO™ Cordless LED-Polymerisationsleuchte polymerisiert (alle Produkte von Ultradent Products, Inc.).

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Lichthärtung der provisorischen Versorgung mit der VALO™ Cordless LED-Polymerisationsleuchte

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Provisorische Versorgung nach der Aufhellungsphase

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Koronaler Verschluss und Pulpakammer nach der Aufhellung

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Provisorische Versorgung nach 7 Tagen Aufhellungsbehandlung

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Image8.3Entfernung des alten Komposits und Vorbereitung für die finale Versorgung

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Finale Kompositrestauration mit Mosaic™ Universalkomposit

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Vor/nach der Aufhellung (vor der neuen Restauration)

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Endergebnis mit der finalen Restauration

Bei den beiden Kontrollterminen – nach sieben Tagen und nach zwei Monaten – zeigte sich ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Patientin war sehr glücklich darüber, wieder unbeschwert lachen zu können.

In diesem Fall eignete sich die interne Zahnaufhellung besser als ein Veneer oder eine Krone. Dabei wurde ein minimal-invasiver Ansatz verfolgt, um so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich zu erhalten.

Dank seiner Viskosität und Dimensionsstabilität bietet das Opalescence Endo Aufhellungsgel eine einfache Handhabung. Die Spritzen gewährleisten eine präzise und unkomplizierte Applikation. Dies reduziert die erforderliche Behandlungszeit auf ein Minimum.

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Opalescence™ Endo Aufhellungsgel (Ultradent Products, Inc.) in einer gebrauchsfertigen Spritze

Mit Hilfe von Opalescence Endo lässt sich das Verfahren problemlos in den Praxisalltag integrieren, da keine Materialien vorbereitet oder vorgemischt werden müssen. Die Vorteile sind in der Regel sehr einleuchtend für die Patienten und werden daher gut akzeptiert.

Opalescence Endo Aufhellungsgel wird meist im Frontzahnbereich eingesetzt – die Auswahl des Falls hängt jedoch vom Zustand des betreffenden Zahns ab. War der zu behandelnde Zahn über einen längeren Zeitraum offen oder ist die Verfärbung zu stark ausgeprägt, können Kronen oder Veneers eine bessere Ästhetik erzeugen. Im Bestreben, die Natur nachzuahmen, weisen indirekte Restaurationen tendenziell unterschiedliche Transluzenzgrade auf. Dies kann ein Problem darstellen, wenn der präparierte Zahn verfärbt ist. Infolgedessen kann Opalescence Endo verwendet werden, um den Stumpf vor dem Einsetzen der finalen Restaurationen aufzuhellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die interne Zahnaufhellung mit Opalescence Endo eine sehr einfache, schmerzfreie und kostengünstige Methode ist, um ästhetischen Beeinträchtigungen entgegenzuwirken.


Über Jacques Nicolas Grebowiec

Picture_Jacques Grebowiec

Studium der Zahnmedizin in Riga, Lettland

Angestellter Zahnarzt seit 2015

Weiterbildung in Endodontie und mikroskop-assistierter Endodontie

Seit 2017 Curriculum Endodontie